BlueBox on Tour
Wir leben unseren Traum!
 

Unsere BlueBox

Im Dezember 2022 haben wir unser neues Wohnmobil, unsere „BlueBox“, nach drei Jahren Wartezeit endlich ausgeliefert bekommen. Grund für die lange Vorlaufzeit waren die vollen Auftragsbüchern unserer Aufbaufirma Woelcke in Heimsheim, aber auch der Ukrainekrieg mit seinen Lieferengpässen. 

Bei der Übergabe sind wir bei Woelcke sehr ausführlich einen Tag lang in alle Funktionen eingewiesen worden.

Denn da hatte sich Einiges geändert gegenüber unserem Vorgängerfahrzeug, dem Hymer Swing aus dem Jahr 2001. Basisfahrzeug ist nun ein Mercedes Sprinter 419 mit zuschaltbarem Allrad einschließlich Untersetzung und Downhill-Funktion. Wir haben es beim Werksallrad belassen, zu dem der Explorer im Test gemeint hat, man könne damit 80% aller Offroadstrassen weltweit befahren. Unser Mercedes Sprinter 419 hat den „alten“ Vierzylinder-Motor mit 163 PS, mit dem wir im zweitägigen Training der Firma Yezzt im Steinbruch Langenaltheim und in fünf Wochen auf Island sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 4.100kg. Die BlueBox ist 6,45 m lang, 2,00 m breit und 2,98 m hoch.
Der Aufbau entspricht dem des Woelcke Autark Runner R9 mit etlichen wunschgemäßen Anpassungen. Der Clou an diesem Grundriss ist für uns, dass der Eingang direkt in die multifunktionale Naßzelle führt, sodass diese gut als „Schmutzschleuse“ nach Outdooraktivitäten dienen kann. Unser Hersteller war bei Details sehr flexibel, der Werkstattleiter Herr Bordt  hat bereits in der Planungsphase kompetent und zielführend Hilfestellung geleistet.


An Ausstattungsdetails wären zu nennen


  • die Nature Head Trockentrenntoilette mit elektrisch entleerbarem 40 l-  Unterflur-Urintank,
  • das"Raumbad" im Eingangsbereich über die gesamte Breite des Fahrzeugs,
  • große Staufächer oberhalb des Fahrerhauses,
  • der LPG-Tank mit 40 l sowie ein zusätzlicher Gasflaschenkasten,
  • Fenster mit Van-Glas-Scheiben,
  • großes Heki-Dachfenster (96 x 65,5 cm),
  • 3-Flammen-Herd und Backofen,
  • zwei Solarpaneele auf dem Dach und die Plug-in-Möglichkeit für eine mobile Solartasche mit zwei Batterien à 160 Ah,
  • ein leistungsstarker Spannungswandler,
  • der große Kissmann-Kühlschrank mit zusätzlichem Gefrierfach,
  • große Klappe unter dem Bett in Richtung Heckgarage,
  • die mit 93 cm extra hohe Heckgarage, in der wir unsere beiden E-Bikes transportieren können,
  • Wassertank mit 230 l Inhalt mit Wasserfiltersystem und 2 x 19 l Frischwasser,
  • LTE-Router
  • Kederschiene neben Eingangstür zur Befestigung eines Sonnensegels.
  • Hinten drauf haben wir zwei Reservekanister, einen Ersatzreifen und zwei Sandbleche gleich mitbestellt.


Ganz viele Bilder hat unser Aufbauer hier (Klick) eingestellt.


Ergänzende Ausstattung nach Auslieferung


Sofort nach der Übernahme haben wir damit begonnen, die Ausstattung nach unseren Bedürfnisssen zu ergänzen. Ein Thema, das immer wieder zu neuen Ideen und Anschaffungen führt und uns bis heute noch beschäftigt! Wir haben hier sehr profitiert von erfahrenen Globetrottern, deren Seiten man u.a. bei woelcke.de unter "Kunden auf Achse" findet, z.B. altkoe.ch oder tournatur-online.de. Wir haben vieles eingebaut, eingelagert, montiert, hin und her überlegt und auch manchmal wieder verworfen:


Regal in der Heckgarage
Direkt nach der Abholung sind wir zu Idea-Regale nach Neuhausen auf den Fildern gefahren (www.idea-systec.de). Dort wurde nach Vorbestellung ein dreistöckiges, ausziehbares Regal mit 1,20m Länge und 40 cm Breite in die Heckgarage eingebaut. Das Regal ist in voller Länge ausziehbar und mit insgesamt neun Auer-Boxen in unterschiedlicher Höhe bestückt. Da hat ganz schön viel Platz. Um die Standfestigkeit auch bei Offroad-Fahrten zu verbessern, haben wir selber noch Zurrgurte rüber zu den Airline-Schienen gespannt und mit den Regalstützen über Nutensteine verbunden und eine 1cm dicke Hartgummimatte eingelegt (... auf den isländischen Hochlandstrassen ist schon mal nichts verrutscht ... ).  Allerdings müssen wir die Auer-Boxen für Offroadfahrten noch auspolstern, denn auf den Felsstrassen in Island haben die Milchkartons und Bierdosen doch gelitten.


Fahrradbefestigung in der Heckgarage
Neben dem Idea-Regal in der Heckbox können wir auch unsere beiden E-Bikes unterbringen. Dabei müssen wir die Vorderreifen jeweils ausbauen. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, haben wir über Bike Holder zwei Radständer für die Hinterreifen und zwei drehbare Halterungen mit Grundplatten für die Gabeln besorgt (die Platten haben wir nicht am Boden fest montiert, sondern mobil belassen; die Lenkstangen sichern wir oben mit Gurten zur Rückwand hin). Mit quergestellten Lenkern können wir alles gut einschieben, und die Höhe ist auch für die Sättel ausreichend mit 2-3cm Luft. Ein paar Clips um die Bremshebel befestigt und die Vorderräder in gepolsterte Radtaschen gepackt, die wir bei Zweirad Rabe besorgt haben, damit sich nichts verbiegt und nichts verrutscht, fertig!  Gut, dass wir so oft und so genau gemessen hatten und Woelcke hier mit der Höhe des Betts über der Heckbox sehr anpassungsfähig war. Laden können wir über entsprechende Stromanschlüsse in der Heckgarage.


Sonnenschutz
Unsere Blue Box sollte keine klassische Markise haben, was ja für ein Offroadmobil nach unserem Geschmack auch ein wenig sonderbar aussieht. Auch von einer Sackmarkise sind wir schnell wieder abgekommen, da diese permanent draußen hängt. Man braucht ja eine Markise eigentlich gar nicht so häufig, wenn man aktiv reist. Deshalb haben wir von Woelcke ab der Aufbautür Richtung Heck eine Kederschiene anbringen lassen. Hieran befestigen wir ein dreieckiges Segeltuch von Bent mit einem schönen Africa Design Stoff. Die haben eine ganz pfiffige und einigermaßen kostengünstige Lösung entwickelt: man zieht das Tuch mit Hilfe eines Spannadapters in die Kederschiene ein, während das vordere Ende des etwa 2 m langen Tuchs an einem Alustab, der von einer Spannschnur gehalten wird, befestigt wird. Geht schnell und sieht auch recht nett aus. Bei Bedarf kann man über Reißverschlüsse auch ein oder zwei weitere Dreiecke dazuclipsen und so mehr Schatten haben. Das Ganze hat bei uns in den Staukästen im Fahrerhaus leicht Platz, der dreiteilige Stab neben dem Beifahrersitz.


Wasserversorgung und Gas
Wenn wir schon einen großen Wasservorrat mitführen, soll dieser auch keimfrei bleiben. Um ohne Chlor auszukommen, haben wir Silberionen bei DMS gekauft, weil uns die dort auf der Homepage hinterlegten Analysen überzeugt haben. Der Preis hängt vom Tankvolumen ab und ist zwar nicht gerade niedrig, aber eine Packung soll für 6 Monate am Stück oder für zwei Jahre bei zwischenzeitlicher Nichtnutzung ausreichen. Wir haben den Filter im großen Tank mit einer Perlonschnur befestigt, um ihn in Standzeiten problemlos rausziehen zu können.
Da man manchmal auch ein paar Tricks anwenden muss, um das Wasser in den Tank zu bekommen, haben wir nicht nur einen Falteimer und einen 10m-Schlauch dabei, sondern auch zwei sog. "Wasserdiebe" in verschiedenen Größen sowie einen Grobfilter für Verschmutzungen, auch von DMS. Bevor wir nach Asien fahren, werden wir dies sicher noch um einen Katadynfilter ergänzen.
Zur Befüllung des LPG-Tanks haben wir einen Satz Gasadapter besorgt : vier verschiedene muss man da tatsächlich dabeihaben, um allein Europa abdecken zu können!


Werkzeuge


Man weiß nie, was kommt ..., für alle Fälle haben wir dabei:


  • einen Spaten mit Stiel,
  • einen Klappspaten nach Muster der Schweizer Armee,
  • ein Beil,
  • einen 72teiligen Werkzeugkasten und zusätzlich
  • einen Schlüsselsatz,
  • eine 35cm lange und ultrascharfe Säge von Viskars,
  • einen langhubigen und starken Wagenheber und einen großen, leistungsfähigen Radmutternschlüssel . 
  • Das Versinken des Wagenhebers soll eine dicke Eisenplatte verhindern.
  • Zwei akkubetriebene Geräte mussten es dann natürlich auch sein: eine Starthilfe von Einhell und ein Akkuschrauber.
  • Zu guter Letzt die hoffentlich nie benötigte Bergeausrüstung: Bis zum Offroadkurs war uns nicht so bewusst, dass zur Serienausstattung unserer Blue Box nur eine Abschleppöse gehört, die für die auftretenden Kräfte bei Bergeaktionen bei weitem nicht ausreicht. Daher haben wir bei Batoyo in Chemnitz (www.desert-service.com) noch zwei Bergeösen anbringen lassen.   Hinten sollte der Unterfahrschutz eine Bergung aushalten, so dass hier keine weiteren Bergeösen erforderlich sind.  Batoyo war die einzige Firma auf der Abenteuer Allrad, die uns sowohl in der Beratung als auch von den Produkten und Preisen her überzeugt hat. Dort wurde auch noch einen Zyklon-Schnorchel eingebaut und die Achs- und Getriebeentlüftungen hochgelegt, auf dass wir hoffentlich nie in einer Furt liegen  bleiben! Auf der Abenteuer Allrad konnten wir bei Seilflechter ein Set mit kinetischem Abschleppseil und Schäkeln günstig erwerben. Ergänzt haben wir dies noch um eine längere Bergeschlinge.